Trotz des gut durchlüfteten Rose-Saals bei ziemlich sommerlichen Temperaturen fand die schon zweimal coronabedingt ausgefallene beziehungsweise verschobene Ehrungsfeier für verdiente Genossinnen und Genossen des SPD-Ortsvereins Oftersheim statt. Unter normalen Umständen regelmäßig im Winter stattfindend, war aufgrund der Umstände eine sommerliche Feier notwendig geworden, denn unter den Tisch fallen konnte und durfte diese Veranstaltung keineswegs. Musikalisch umrahmt vom Chor "Unisono" unter der Leitung von Rainer Ruhland und besucht von zahlreichen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten wurde es eine schöne, gemütliche Feier unter Gleichgesinnten. Wenige Wochen zuvor hatte im Angesicht des russischen Angriffs auf die Ukraine der Bundeskanzler Olaf Scholz eine "Zeitenwende" verkündet, die beinhaltet, dass vieles bisher für selbstverständlich Gehaltenes eben nicht mehr im Bereich des "Normalen" liegen wird, sondern dass besondere Umstände besondere Maßnahmen erfordern. Auch die SPD Oftersheim hält vieles für nicht selbstverständlich, schon gar nicht eine langjährige Mitgliedschaft in einer politischen Partei. Daher ist es schon seit vielen Jahren üblich, in 5-Jahres- Schritten zu ehren und so auch eine gewisse Dankbarkeit gegenüber den Mitgliedern auszudrücken.
Bereits seit 5 Jahren Mitglied sind Pretty Mohidi-Heisel, Kristina Pletnev, Sebastian Helfrich und die stellvertretende Vorsitzende Jana Patzschke. Bereits 15 Jahre dabei sind Dominik Sachse, die Gemeinderätin Gudrun-Wipfinger-Fierdel, der ehemalige stellvertretende Vorsitzende Alexander Leonhardt, sowie die ehemalige Beisitzerin im Vorstand Katharina Seufert. Nicht alle zu Ehrenden konnten an diesem Tag anwesend sein, aber der Landtagsabgeordnete Daniel Born und die ehemalige Bundestagskandidatin und stellv. Kreisvorsitzende Neza Yildirim fanden den Weg nach Oftersheim und erwiesen sich als gute Laudatoren.
Vor 20 Jahren eingetreten sind Katrin Richter, der Ur-Oftersheimer Martin Münkel, Walter Herberg, der in der AG 60Plus aktiv war, der Oftersheimer Unternehmer Simon Stelgens und Claudia Ruhland, die sowohl im Chor “unisono”, als auch im Vorstand aktiv ist. Ebenfalls seit 2 Jahrzehnten dabei sind die früheren Vorstandsmitglieder Markus Zimmermann und Christina Grewe.
Auf 25 Jahre Mitgliedschaft kann Rainer Ensins zurückblicken.
Bereits 30 Jahre auf dem sozialdemokratischen Buckel haben der Vorgänger von Jens Rüttinger, Andreas Heisel, sowie der Bäckermeister Klaus Siegel. Ebenfalls schon kurz nach der Wiedervereinigung beigetreten ist das heutige Gesicht des Ortsvereins, der Vorsitzende, Gemeinderat und Fraktionsvorsitzende Jens Rüttinger. Daniel Born ließ es sich nicht nehmen, eine launige Laudatio auf den Jubilar zu halten, in der er das große Engagement des Vorsitzenden herausstellte.
Noch einmal 5 Jahre länger in der ältesten Partei Deutschlands sind Heinrich (ältestes Oftersheimer SPD-Mitglied) und sein Sohn Hubert Münch aus der Hardtwaldsiedlung. Auf die gleiche Anzahl von Jahren kommen die ehemalige AWO-Vorsitzende Hannelore Patzschke, sowie die AWO-Urgesteine Elsa Kurz und Heide Spranz.
Vor 40 Jahren fassten Hermann Baust (aktiv im Heimat- und Kulturkreis), der Ortsvereins-Kassier Hartmut Michel und auch Ursula Wertheim-Schäfer (aktiv bei der ASF, sozialdemokratische Frauen) den Entschluss, der damals gerade noch regierenden SPD unter Kanzler Helmut Schmidt beizutreten. Es sind solche Menschen, die sich nicht für irgendeine Arbeit zu schade sind, die eine politische Partei ganz dringend braucht, um überhaupt existieren zu können.
Schon ein halbes Menschenleben, nämlich 45 Jahre, ist die immer noch als Schriftführerin im Vorstand tätige Gaby Wenner in der Oftersheimer SPD, eine der Frauen, die den Laden am Laufen und auch zusammen halten.
Mit 50 Jahren ein traditionell großes Jubiläum konnte das ehemalige Vorstandsmitglied Wolfgang Mertins feiern, der schon im Wahlkampf für Willy Brandt engagiert war, eine politisch aufgeladene, aber auch spannende Zeit.
Nicht für ihre Parteizugehörigkeit, aber für 10-jährige Mitgliedschaft im Oftersheimer Gemeinderat wurden noch Rüdiger Laser und Gudrun Wipfinger-Fierdel ausgezeichnet. Als gewählte Vertreter versuchen sie trotz fehlender Mehrheit im Gremium, soviel sozialdemokratische Politik wie möglich durchzusetzen und das Beste für unsere Heimatgemeinde und deren Einwohner zu erreichen. Sehr viele Ehrungen, ein gelungener Nachmittag und ein schönes Fest gingen zu Ende.
Ingo Staudt
