Zu einer wichtigen und daher gut besuchten Vollversammlung des SPD- Ortsvereins Oftersheim begrüßte der Vorsitzende Jens Rüttinger die pünktlich erschienen Mitglieder im Bürgersaal des neuen Verwaltungsgebäudes in der Eichendorffstraße. Zum ersten Mal seit langer Zeit ging es darum, die Kandidaten für den Kreistag einerseits, die Delegierten für die Nominierungskonferenz andererseits zu wählen. Üblicherweise fand dies immer parallel mit der Kandidatenkür für die Gemeinderatswahl statt, aber dieses Jahr war der Kreistag früher an der Reihe.
Was liegt bei der Nominierung der Kreistagskandidaten für die Gemeinde Oftersheim, die mit Eppelheim und Plankstadt zusammen einen Wahlkreis bildet, näher, als ein Bericht aus eben diesem Kreistag. Der Kreisrat Janfried Patzschke berichtete aus dem Gremium und seinen Ausschüssen. Er betonte, dass in Oftersheim direkt keine Institution des Kreises "vor Ort" sei, aber dennoch viele Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde von Einrichtungen des Rhein-Neckar-Kreises profitierten. Denn auch Oftersheimer Schüler besuchen die Carl-Theodor-Schule oder die Ehrhart -Schott-Schule in Schwetzingen ( beide Male in Trägerschaft des Kreises) oder die Bürger müssen in das Schwetzinger Kreiskrankenhaus, wenn sie sich beispielsweise verletzt haben.
Der Haushalt des Kreises habe ein Volumen von etwa 500 Mio. Euro, so der engagierte Kreisrat weiter, finanziert werde der Etat aus der Kreisumlage, die jede Kommune in gleicher prozentualer Höhe zu tragen habe. die Finanzsituation des Rhein-Neckar-Kreises habe sich in den letzten Jahren erheblich gebessert, so dass die Verschuldung zurück geführt werden konnte. Ganz speziell ging Janfried Patzschke auf die sozialen Leistungen des Kreises ein. So wird in Zukunft das Essensgeld für Kinder von Hartz 4- Empfängern kostenfrei zur Verfügung gestellt (Die Gemeinde oftersheim, subventioniert hier das Essen an Ihren Einrichtungen für Hartz IV- Empfänger auf ein Euro.). Ebenfalls will sich der Kreis an der Schulsozialarbeit beteiligen, nachdem das Land Baden-Württemberg sich trotz guter Erfolge aus dieser weitgehend zurückzieht.
Für den Nahverkehr gilt seit geraumer Zeit, dass die Linien oder besser deren Betrieb europaweit ausgeschrieben werden müssen, so dass auch private Unternehmen zum Zug kommen können. Vorgegeben sind aber die Standards, zum Beispiel das Behinderte ohne Probleme den öffentlichen Nahverkehr benutzen können. Erfreulich sei die Tatsache, dass im kommenden Jahr der Beitrag zur Müllabfuhr ( AVR) stabil gehalten werde, also zumindest keine Mehrbelastung für die Bürger entstehe, so erläuterte der Vortragende weiter. Neu sei allerdings, dass wahrscheinlich die Termine für die Sperrmüllabfuhr und auch die Elektroschrottsammlung nicht mehr vorangekündigt werden sollen. Ärgerlich sei es , wenn die Bürger telefonisch oder über Internet ihren Müll ankündigten, ihn auch ordnungsgemäß an die Straße stellten, aber dann private Händler den teilweise durchaus wertvollen "Schrott" vorher einsammelten, denn die Kosten entstünden durch die Fahrt, und wenn man die vergeblich macht...
Zum Schluss seines höchst informativen Berichtes ging Janfried Patzschke noch auf den Zustand der Kreisstraßen, den neuen Radweg nach Plankstadt und die Diskussion um die S-Bahn-Haltestelle in Oftersheim ein. Kräftigen Beifall erntete er für seinen gelungenen Bericht aus einem Gremium, dass für vieles verantwortlich ist, aber dennoch nicht immer die ihm gebührende Aufmerksamkeit findet. Ordnungsgemäß weitergeführt wurde die Sitzung mit der Wahl der Kreistagskandidaten der SPD Oftersheim. Für den kommenden Kreistag werden für die Oftersheimer Sozialdemokratie Janfried Patzschke, Jens Rüttinger und Claudia Ruland kandidieren. Damit setzt die örtliche SPD auf Kontinuität, denn dieses Trio kandidierte bereits vor 5 Jahren recht erfolgreich. Der Platz auf der SPD- Liste steht noch nicht fest und wird erst bei einer großen Delegiertenkonferenz festgelegt.
In einem weiteren Wahlgang wurden dann die Delegierten für diese Konferenz, deren Termin noch nicht feststeht, von den anwesenden Parteimitgliedern gewählt. Diese Delegierten sind Gerhard Wenner, Jens Rüttinger, Janfried Patzschke, Dr. Michael Burkart, Gudrun Wipfinger- Fierdel, Claudia Ruhand, Alexander Leonhardt und Sabine Rehder. Sie werden die Arbeit dieses Tages fortsetzen und den Oftersheimer Ortsverein der Sozialdemokratie vertreten. Nach einer langen aber gelungenen Sitzung verabschiedete der Vorsitzende Jens Rüttinger die Mitglieder und wünschte ihnen einen guten Heimweg.
Ingo Staudt
