(V.l.n.r.) Die Gemeinderäte Werner Kerschgens und Peter Wierer, Forstdirektor Eick und Bürgermeister Baust „Wünschen sich die Oftersheimer Bürger einen Holz-Lagerplatz“ war ein brennendes Thema, das auf der einen Seite wertvolle Informationen lieferte und auf der anderen Seite lebhafte Diskussionen auslöste. Die beiden Sprecher des „Ökotalk-lokal“ – die Gemeinderäte Werner Kerschgens und Peter Wierer – konnten Bürgermeister Helmut Baust und Forstdirektor Sebastian Eick zu der Veranstaltung gewinnen, die wichtige Hinweise und Details gab zur Problematik der Holzlagerung im Wald bzw. auf der Oftersheimer Gemarkung.
Hobby-Holzfäller Werner Kerschgens machte deutlich, dass in einem Reihenhaus mit 150 qm ungefähr 10 Festmeter Holz verheizt werden und ein Lagerplatz von annähernd 30 qm zum Trocknen erforderlich sei. Kostenersparnis und angenehme Wärme stehen Schweiß und Schmutz gegenüber – eine Alternative zu Öl und Gas. Bevor sich Holz in Rauch, Asche und Wärme auflöst, muss es zwei Jahre trocknen. Viele kleine Grundstücke lassen das Lagern nicht zu. Private Holzplätze im Wald werden vom Forst nicht mehr geduldet. Das Wild und die Spaziergänger mögen keinen Lärm und Abgase durch Kraftfahrzeuge, so Peter Wierer in seiner Einführung.
Im Hinblick auf das Lagerungs-Verbot von Brennholz im Wald machte Forstdirektor Eick auf die unbedingte Einhaltung der Sicherheitsvorschriften zur Vermeidung von Arbeitsunfällen aufmerksam. Aber auch die betriebswirtschaftlichen Argumente lies er nicht außer Acht. Das Forst-Personal werde immer knapper bemessen. Leistungsstarke Maschinen haben das Sagen. Steigende Tendenz sei zu verzeichnen beim „Brennholz lang“, dem sogenannten Polterholz für Grossabnehmer, dagegen weniger beim Schlagraum für Brennholz an Private. Einzelwünsche seien sehr arbeitsaufwendig und können nicht mehr erfüllt werden. Zerfledderte Planen als Rückstände seien ein Ärgernis, der Kfz.-Verkehr im Wald muss zurückgefahren werden. Die Ruhe im Wald ist oberstes Gebot, so der Förster. Da kam von den Zuhörern lautstark Kritik: „Ich mache seit 40 Jahren Holz, nehme Rücksicht und fahre nur zwei Mal im Jahr mit dem Hänger in den Wald.!“
Bürgermeister Helmut Baust erinnerte an die Landesbauordnung. Diese habe die Gemeinde bei der Schaffung eines Holz-Lagerplatzes zu beachtet. Auch prangerte er die wilden Holz-Lagerplätze im Oftersheimer Außenbereich an. „Das ist alles andere als schön und sollte schnellstens geändert werden“, kritisierte Bürgermeister Baust. Da war kein Widerspruch im Saal zu hören.
„Ich denke, wir waren heute abend alles andere als auf dem Holzweg. Es hat sich gezeigt, dass das Thema „Lagerplatz in Oftersheim“ unter den Nägeln brennt. Bürgermeister, Gemeinderat und Forst werden sich auf den Hosenboden setzen müssen, um einen geeigneten Holz-Lagerplatz zu finden“, meinte der Schreiber mit Zustimmung des interessierten Besucherkreises. Großformatige Fotos über den Lagerplatz der Gemeinde Sandhausen machten die Runde. So könnte auch der Platz einmal aussehen - in Oftersheim.
Peter Wierer